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Vergangene Woche hatte ich die Gelegenheit, mit der Komikerin, Podcasterin und Instagram-Influencerin Ines Anioli über die Themen TRE (Tension & Trauma Releasing Exercises, Trauma und Körperpsychotherapie zu sprechen.
Viel Spaß beim Anhören! Steve Hofmann Der amerikanische Psychiater Bessel van der Kolk hält einen 100-minütigen Vortrag, der denselben Titel trägt wie sein gleichnamiges Buch, "The Body Keeps the Score". Dr. van der Kolk ist auf die Behandlung posttraumatischer Belastungsstörungen spezialisiert und forscht insbesondere zum Zusammenhang von Trauma und Körper. „Die Bioenergetik will dem Menschen helfen, sich dem Leben und der Liebe zu öffnen. Das ist keine leichte Aufgabe. Das Herz wird von seiner knöchernen Bastion, dem Brustkorb, geschützt, und wer sich ihm nähert, muss starke psychologische und physische Sperren überwinden. Wenn wir unser Ziel erreichen wollen, müssen wir diese Abwehrmechanismen verstehen und durcharbeiten. Wenn wir es nicht erreichen, ist das Ergebnis tragisch. Wer mit einem verschlossenen Herzen lebt, könnte ebenso gut im Laderaum eines Schiffs auf Kreuzfahrt gehen. Er ahnt und begreift nichts von der Bedeutung, dem Abenteuer, der Erregung und Herrlichkeit des Lebens.“
(Alexander Lowen: Bioenergetik. Therapie der Seele durch Arbeit mit dem Körper. Rowohlt, S. 45) Alexander Lowen (1910-2008) begründete 1956 zusammen mit John Pierrakos und William Walling das International Institute of Bioenergetic Analysis (IIBA). Von 1940-1952 hatte er mit dem Freud-Schüler Wilhelm Reich zusammengearbeitet. Ausgehend von seiner Arbeit mit Reich entwickelte Lowen zusammen mit Pierrakos und Walling die Bioenergetische Analyse. Aufbauend auf der Psychoanalyse und Reichs Konzept einer funktionalen funktionalen Einheit von Körper und Psyche (das Seelische bildet sich im Körperlichen ab und umgekehrt) bereicherte er die damals noch junge Welt der Körperpsychotherapie durch das Konzept der Arbeit mit dem Körper des Klienten im Stehen (Grounding). In diesem kurzen Interview-Zusammenschnitt kann man Lowen hören, wie er Einblicke in seine Biographie und seine Arbeit gibt. Ich höre immer wieder von Klienten oder Bekannten, dass sie an ihrer Selbstliebe arbeiten wollen. Dabei übersehen sie häufig einen wichtigen Punkt: Dass das Selbst im Wesentlichen im sozialen Kontakt entsteht. Der existenzialistische Religionsphilosoph Martin Buber brachte dies sehr schön in dem Satz auf den Punkt, "Der Mensch wird am Du zum ich."
Im Spiegel des Anderen wird der Mensch zu einem Selbst. Denn ein kleines Baby hat zunächst keinen Begriff, keine Vorstellung von sich selbst. Es ist ein Bündel aus Reflexen und Impulsen, die sich mal angenehm oder unangenehm anfühlen und die es im Laufe der ersten Lebensjahre sich selbst zuzuschreiben lernt. Mit Hilfe der Mutter und seiner Umwelt lernt es allmählich, dass zum Beispiel dieses Ziehen im Bauch Hunger heißt. Dies geschieht dadurch, wenn die Bezugspersonen sich empathisch auf das kleine Kind einstimmen und dessen innere Zustände richtig erraten und benennen. Indem die versorgende Umwelt sich auf das Kind "einschwingt" und dessen innere Zustände und Bedürfnisse richtig erkennt und mit Begriffen versieht, bekommt das Kind allmählich eine Vorstellung davon, wer es ist und was in seinem Inneren vorgeht. Weil es die Mutter liebt und von ihr abhängig ist, nimmt es ihre Spiegelungen in sich auf. Wenn ein Kind vermittelt bekommt, dass es willkommen und liebenswert ist, egal ob es hungrig oder fröhlich ist, gerade die Windeln voll gemacht hat oder auf's Töpfchen gegangen ist, wird es allmählich die Vorstellung entwickeln, dass es liebenswert ist: Die Liebe der Mutter wandert ins Innere und besetzt dort das entstehende Selbst des Kindes. Selbstliebe ist Liebe, die mir von Anderen, denen ICH Liebe geschenkt habe, entgegengebracht wurde. Selbstliebe ist erlernt, Selbstliebe ist erlernbar, aber nur im Spiegel eines anderen, dem ich eine positive Bedeutung gebe und der mir eine positive Bedeutung gibt. Wenn die Bezugspersonen eines Kindes es aber unterschwellig oder offen abgelehnt, vielleicht sogar gehasst und misshandelt haben, wird es auch diese Erfahrung verinnerlichen und auf sich selbst beziehen: Wenn meine Eltern mich so ablehnen, hassen oder sogar vernichten wollen, muss dies an mir liegen; wenn die Menschen, die ich am meisten liebe, mir so ablehnend begegnen, muss das heißen, dass ich nicht liebenswert bin, dass etwas an mir zutiefst abzulehnen ist. Sowohl Selbstliebe und Selbsthass sind also verinnerlichte Erfahrungen mit wichtigen Bezugspersonen, die regelmäßig über einen langen Zeitraum gemacht wurden. (Auch traumatische Erfahrungen können das Selbst und die Fähigkeit zur Selbstliebe schädigen. Nicht immer ist dies also auf emotionale Deprivation im Kindesalter zurückzuführen. Aber Traumaopfern, die über genügend stabile soziale Beziehungen verfügen, gelingt es mit Hilfe dieser Beziehungen in der Regel leichter, solche einschneidenden Erfahrungen zu verarbeiten als wenn es sich um frühkindliche Defizite handelt.) Das heißt auch, dass jemand mit wenig Selbstliebe, der sich selbst als wenig liebenswert erlebt, sein Herz wieder öffnen und anderen Menschen eine positive Bedeutung geben muss. Nur positive Spiegelungen einer anderen Person, der ich eine positive Bedeutung beimesse, können eine positive Veränderung meines Selbstbildes und eine Verbesserung meiner Fähigkeit zur Selbstliebe bewirken. Dies führt zu einem Dilemma: Wenn jemand sich selbst ablehnt und überzeugt ist, dass die anderen ihn so ablehnen oder enttäuschen werden wie damals seine Eltern, wird diese Person ihr Herz verständlicherweise nicht öffnen. Warum? Weil sie überzeugt ist, dass sich die ursprüngliche Verletzung nur wiederholen kann und sie diesen Schmerz um jeden Preis vermeiden will. Hierdurch können aber keine korrektiven Erfahrungen in der Gegenwart gesammelt werden. Durch korrektive Erfahrungen werden die ursprünglichen negativen Erfahrungen zwar nicht ausgelöscht oder wieder gutgemacht, zumindest aber kann mit der Zeit ein Vertrauen in die eigene Liebenswürdigkeit (Selbstliebe ist die Liebe des eigenen Selbst, der eigenen Person mit allen Stärken und Schwächen) wachsen: Auch wenn meine Mutter (meine Eltern, meine Familie etc.) mich nicht genügend geliebt haben, mich nicht ausreichend zu würdigen wussten, gibt es doch Menschen, die mich gern haben. Doch zurück zu meiner Anfangsüberlegung: Einem Konzept von Selbstliebe, das sich vor allem über die Beschäftigung mit sich selbst - mit dem eigenen Körper, der "richtigen" Ernährung, "richtiger" Lebensführung, Selbstoptimierung usw. - definiert, fehlt ein wichtiger Aspekt: Die Dimension der Beziehung zum Anderen. Diese mitunter zu beobachtende, quasi autistische Beschäftigung mit sich Selbst ist aber eine Sackgasse. Sie dient in Wirklichkeit dazu, der Angst vor dem Anderen, der nicht gefühlten Selbstablehnung sowie der verleugneten eigenen Geschichte zu entkommen: "Wenn ich meinen Traumkörper habe, wird mich endlich jemand lieben.", "Ich muss immer besser werden (weil ich nicht gut genug = liebenswert bin)." etc. Welche Bedeutung hat diese Erkenntnis für den therapeutischen Kontext? Für die Therapie bedeutet dies, dass die therapeutische Beziehung - die Beziehung zwischen Therapeut und Klient - zuallererst im Fokus der Arbeit steht. Erst müssen die negativen Übertragungen des Klienten auf den Therapeuten (bspw.: der Therapeut ist genauso desinteressiert wie damals meine Mutter; der Therapeut will mich kleinmachen und demütigen wie damals mein Vater etc.) genügend durchgearbeitet sind. Erst dann wird der Klient bereit sein, sich in die Seele schauen zu lassen und dem Therapeuten zu erlauben, ihm neue Sichtweisen auf sich selbst zu entwickeln. Und nur dann kann Therapie gelingen. Die therapeutische Beziehung und die Durcharbeitung der Widerstände des Klienten gegen das therapeutische Bündnis bilden den Kern einer jeden Therapie, die eine tiefe Veränderung/Nachreifung des Selbst von Menschen anstrebt. Selbstakzeptanz/Selbstliebe kann nur mit Hilfe eines signifikanten Anderen erworben werden. Ich hoffe, dass Ihnen dieser kurze Text gefallen hat und freue mich natürlich, wenn Sie sich für eines meiner Angebote (Bioenergetik, TRE oder Coaching) interessieren. Nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf! Viele Grüße Ihr Steve Hofmann "Wie viel Wahrheit erträgt, wie viel Wahrheit wagt ein Geist? das wurde für mich immer mehr der eigentliche Werthmesser."
(Friedrich Nietzsche, Ecce homo. Kap. 2) Im Frühjahr vergangenen Jahres erschien der von Jens Tasche und Dr. Reinhard Weber-Steinbach herausgegebene Sammelband "Bioenergetik als mentalisierende Körperpsychotherapie: Beiträge zum psychodynamischen Verständnis einer leibhaften Affektivität". Im Rahmen des Buchprojekts wurde auch ein Arbeitskreis Mentalisierende Körperpsychotherapie gegründet, dem u.a. auch ich angehöre. Ziel unserer Gruppe ist es, Brücken zwischen der Bioenergetik als klassischer Neo-Reichianischer Körperpsychotherapie und dem Mentalisierungskonzept von Peter Fonagy et.al. zu schlagen. Um dieses Vorhaben bekannter zu machen, wurde heute in der Praxis in der Rubensstr. 116 ein kleiner Imagefilm gedreht. Hier vorab schon einmal ein paar Bilder.
Mentalisieren als therapeutischer Fokus - ein neues Feld Der Mentalisierungsansatz ist ein spannendes neues Feld innerhalb der Psychoanalyse/Tiefenpsychologie, der in den letzten 25-30 Jahren entwickelt wurde. Mentalisieren bezeichnet die menschliche Fähigkeit, sich und andere als Wesen mit einer Psyche (mit Gefühlen, Gedanken, Motiven usw.) wahrnehmen und konzeptualisieren zu können. Oder anders ausgedrückt: Über eigene und fremde Gefühle, Bedürfnisse, Reaktionsweisen u.ä. nachdenken zu können. Auch wenn dies erstmal nicht nach besonders viel klingt oder mancher sich die Frage stellen könnte, was daran denn erwähnenswert sei, so ist die Fähigkeit zum Mentalisieren nicht angeboren und alles andere als selbstverständlich. Die Fähigkeit, über sich und andere als psychische Wesen nachdenken zu können, wird im Laufe der Kindheit in engen Bindungsbeziehungen erworben. Wenn die wichtigen Beziehungen des Kindes nicht "gut genug" (Donald Winnicott) sind, wird die Mentalisierungsfähigkeit jedoch nur mangelhaft bzw. in extremen Fällen überhaupt nicht erworben. Tatsächlich zeichnen sich alle psychischen Störungen durch eine mehr oder weniger beeinträchtigte Fähigkeit zum Mentalisieren aus. Körper und Mentalisieren In der Mentalisierungsforschung/von mentalisierungsorientiert arbeitenden Therapeuten wurde bisher wenig oder gar keine Kenntnis von der Bioenergetischen Analyse und anderen Körperpsychotherapien genommen. Umgekehrt wurde innerhalb der Bioenergetik und den anderen Körperpsychotherapien bis dato wenig oder keine Kenntnis von der mentalisierungsgestützten Psychotherapie genommen. Diese Lücke wird nun von dem von Jens Tasche und Reinhard Weber-Steinbach herausgegebenen Band "Bioenergetik als mentalisierende Körperpsychotherapie: Beiträge zum psychodynamischen Verständnis einer leibhaften Affektivität" (Vandenhoeck & Ruprecht 2018) geschlossen. Das Vorwort schrieb Prof. Ulrich Schultz-Venrath, einer der in Deutschland führenden Experten für mentalisierungsgestützte Therapie (MBT). In neun praxisnahen und thematisch breit gefächerten Beiträgen gehen die Autoren darauf ein, wie der Fokus auf Mentalisierung ihre Arbeit als Körperpsychotherapeuten bereichert hat. So erläutert etwa die Berliner Bioenergetikerin Alice Moll in ihrem Artikel auf sehr persönliche Weise, wie die traditionelle bioenergetische Lehre von den Charakterstrukturen und von Katharsis als Weg zur Heilung sie in ihrer Arbeit immer wieder an Grenzen führte, wo sie mit ihrem bioenergetischen Handwerkszeug nicht weiterkam. Dies führte sie in jahrelangem Selbststudium zur Arbeit mit Defiziten der psychischen Struktur und mit der Mentalisierungsfähigkeit ihrer Klienten. Wenn die Arbeit mit dem Körper nicht (genügend) greift Einer der großen Vorteile der Bioenergetik ist, dass sie über die Arbeit mit dem Körper teils heftige Gefühlslagen aktivieren kann, die z.T. bis in die vorsprachlichen Lebensphasen des Klienten gehen. Dies ist gerade für Klienten besonders ansprechend, die nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu ihren Gefühlen haben und auf Gesprächstherapie daher nur begrenzt ansprechen. Traditionell dachte man in der Bioenergetik bis in die 1990er Jahre hinein, dass Katharsis (also die emotionale Entladung von Affekten) zur Anregung der körperlich-seelischen Selbstheilungs- und Selbstregulationskräfte führen würde. Dies würde in der Folge zu einer automatischen Wiederherstellung der psychischen Gesundheit führen, wenn die emotionalen und körperlichen Blockaden erst einmal genügend durchgearbeitet seien. Dies ließ jedoch die dynamischen Aspekte des Selbst als einer fließenden, immer wieder im Entstehen befindlichen Struktur, die im Kontakt mit dem Anderen und der Umwelt entsteht, außer Acht. In der Praxis tauchen zudem immer mehr Menschen auf, deren frühe psychische Entwicklung so defizitär verlaufen ist, dass sie nicht über ausreichende innere Verarbeitungsmuster verfügen, um unmittelbar emotional-kathartisch arbeiten zu können. Hier hat sich in der Praxis neben der Arbeit mit dem Mentalisieren die OPD mit ihren 5 Achsen (Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen, Beziehung, Konflikt, Struktur, Psychische und psychosomatische Störungen) als sehr hilfreich erwiesen. Der Mentalisierungsansatz bietet ein großartiges Werkzeug, um zunächst oder begleitend auf der Ebene von Struktur und Strukturdefiziten (wie zum Beispiel mangelnde Affektwahrnehmung, mangelde Affektsteuerung, Selbstwahrnehmung, Objektwahrnehmung) arbeiten zu können. Diese Arbeit ist oft notwendig, bevor in der Therapie mit den klassischen bioenergetischen Körperinterventionen gearbeitet werden kann oder um die in der Körperarbeit und im therapeutischen Prozess auftauchenden emotionalen Verarbeitungs- und Abwehrprozesse besser verstehen und integrieren zu können. Mentalisieren in der körperpsychotherapeutischen Ausbildung - die Zukunft? Nicht zuletzt, weil der Mentalisierungsansatz noch relativ neu ist, wird er in der Weiterbildung bioenergetisch arbeitender Therapeuten bis dato wenig oder gar nicht vermittelt. Dies ist schade, da eine ganze Reihe von Problemen, mit denen Klienten heute in die Praxis kommen, dadurch nicht ausreichend erfasst und behandelt werden können. In meinem (Steve Hofmann) Beitrag beschreibe ich zum einen, wie mentalisierungsgestütztes Arbeiten theoretisch konzeptionalisiert werden kann, und zum anderen, wie mentalisierungsgestütztes Arbeiten in der Lehranalyse im Laufe meiner therapeutischen Ausbildung meine eigenen emotionale Reifung unterstützt hat. Ein wichtiger Unterschied im Vergleich zu früheren Generationen bioenergetischer Therapeut*innen ist es, dass beim Arbeiten mit der Mentalisierungsfähigkeit besonderes Gewicht auf die therapeutische Beziehung und die gemeinsame Exploration der Psyche gelegt wird (2-Personen-Psychologie). Im Unterschied hierzu lag der klassischen Bioenergetik ein Arbeitsmodell zugrunde, in dem der Therapeut es auf Grund seiner Ausbildung "besser wusste" als der Klient. Dieser Ansatz, der den Klienten nicht ausreichend mitdenkt und ihn eher zum Objekt des Therapeuten machte, birgt jedoch die Gefahr, dass die ursprüngliche Traumatisierung durch die nicht ausreichend mentalisierenden Eltern wiederholt wird (Robert Lewis). Auch wenn es sicherlich noch ein langer Weg bis dahin ist, ist es nicht zuletzt im Interesse der Klienten zu wünschen, dass die Ausbildungscurricula der bioenergetischen Institute um die Arbeit mit strukturellen und Mentalisierungsdefiziten erweitert werden. Fazit "Bioenergetik als mentalisierende Körperpsychotherapie" gibt eine Vielzahl von Beispielen und Perspektiven, wie der Einbezug einer Mentalisierung mitdenkenden Behandlungsebene das Arbeiten für Körperpsychotherapeuten bereichern und erleichtern kann, und wie Klienten in ihren Therapieverläufen hiervon profitieren können. Die Publikation ist bis dato die weltweit einzige, die systematisch versucht, mentalisierungsgestützes und körperpsychotherapeutisches Arbeiten in Theorie und Praxis miteinander zu verknüpfen. Allein deswegen hier eine glatte Kaufempfehlung! Auch wenn der Band sehr unschuldig daher kommt und sein Titel zunächst einmal klobig und abschreckend erscheinen mag, besitzt er große Sprengkraft, da er die Entstehung einer neuen, integrativen Arbeitsweise beschreibt, die den Anschluss an moderne Formen der Behandlungstechnik nicht scheut. Ich denke, dass es keine Übertreibung ist zu sagen, dass "Bioenergetik als mentalisierende Körperpsychotherapie" eine der wichtigsten Neuerscheinungen in der Bioenergetik der letzten 10-20 Jahre ist. Es bleibt zu wünschen, dass das Werk eine Wende und ein Um-Denken innerhalb der Zunft einleitet! Titel: Bioenergetik als mentalisierende Körperpsychotherapie. Beiträge zu einem psychodynamischen Verständnis leibhafter Affektivität.
Herausgeber: Jens Tasche/Reinhard Weber-Steinbach Autoren: Barbara Antonowicz, Christiane Bading, Marion Baum, Martin Herberhold, Steve Hofmann, Carsten Holle, Alice Moll, Ulrich Schultz-Venrath, Jens Tasche, Reinhard Weber-Steinbach Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht (2018) Taschenbuch: 226 Seiten Preis: 30 EUR "Wir wissen, daß die Zerstörung einer Illusion noch keine Wahrheit ergibt, sondern nur ein Stück Unwissenheit mehr, eine Erweiterung unseres »leeren Raumes«, einen Zuwachs unserer »Öde«." (Friedrich Nietzsche)
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Steve Hofmann
ist Körperpsychotherapeut (HP Psych) und Coach in Berlin Archiv
April 2021
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